Las Vegas - Ely (Nevada)

Las Vegas – Ely (Nevada)

08. Dezember

Nach Sibirienkälte Killersturm, klar. Sitze kleinlaut im 19. Stock eines Hotels über Vegas und höre den Wind an den Wänden zerren. Noch am Nachmittag hatte ich über die Stadt notiert: „Zur Strafe sollte man Amerika die Gesetze ändern und dem Land weitere vier Jahre Bush verordnen.“
Jetzt tut es mir leid. Weil ich mir nicht sicher bin, ob das eine etwas mit dem anderen zu tun hat – und weil es mich eigentlich nichts angeht. Jeder nach seiner Fasson, also bitte. Nur der Sturm soll endlich aufhören.

Olle Memme

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Für Las Vegas.

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Für Ely.

Ely ist eine Stadt am Ende des Highway 50 quasi auf dem Weg Richtung Las Vegas gelegen. Früher – Anfang des 20. Jahrhunderts – hatte man hier eine Kupferader gefunden – und der Ort blühte auf. Wikipedia schreibt: „1907 hatte Ely über 2000 Einwohner, elektrische Straßenbeleuchtung und zwei Tageszeitungen. In der gesamten county waren über 30 Minengesellschaften tätig.“

Später wurde die Kupferförderung wieder aufgegeben, das Glück und die Menschen verließen den Ort. Wer weiß, vielleicht wäre Ely keinen Penny mehr wert, wenn sich nicht ein paar Freiwillige um das kümmern würden, was inzwischen als eine der wichtigsten historischen Plätze der Staaten gilt: die Nevada Northern Railway. Die Bahnstrecke wurde 1906 fertig; heute ist der Komplex ein Museum – das größte, älteste, beste Eisenbahnmuseum der USA. Alles original, das meiste noch funktionstüchtig. Schöner Männerspielplatz. Das Museum bekommt kein statliches Geld – und ist allein auf die Hilfe und Unterstützung anderer angewiesen.
Infos: www.northernrail.org

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Mark Bassett, Direktor des Nevada Northern Railway. Mehr über ihn in den Wochenend-Journalen der Lübecker Nachrichten und Ostseezeitung kommendes Wochenende.

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Über 100 Freiwillige arbeiten für das Museum – sie kommen von überall.

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Die Queen: Lokomotive 40 – war beinahe 100 Jahre ununterbrochen im Einsatz, bis sie das erste Mal restauriert wurde.

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Alles original.

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Der Bahnhof in Ely.

Nachtrag Vegas:

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Hatte mich am Morgen auf den Weg Richtung Utah aufgemacht – dann der Anruf: Dringend umkehren. Straßen wegen Eis und Schnee gesperrt, kein Durchkommen. Zurück nach Las Vegas. Gut für Las Vegas. Hatte Zeit, die andere Seite zu entdecken.
Da sind: Lake Mead und Hoover Dam. Lake Mead ist der Stausee des Colorado River – findet sich etwa 50 Kilometer südöstlich von Vegas. Und Hoover Dam wurde 1931 bis 1935 gebaut und war damals der weltweit größte Staudamm. Feiner Ausflug, ohne Trash.

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Lake Mead

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Hoover Dam.

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Wo schlafen?

Getestet: Tropicana Las Vegas. Der Vorteil aller Casino-Hotels. Sie sind verhältnismäßig billig. In diesem Fall: Ab 50 Dollar die Nacht. Solider Standart. Wer allerdings essen und trinken möchte ohne zu spielen, muss mit Preisen über dem üblichem Niveau rechnen.
Infos: www.troplv.com

Was sonst noch geschah:

Nach der abgebrochenen Reise Richtung Utah beim Wiedereinchecken an der Rezeption nach einem Zimmer ohne Nachbarn gefragt. In einem Hotel. Auch nicht normal. Aber wie ich sehe, sind die hier noch andere Kaliber gewohnt.

Die gute Nachricht: Der Nikolaus hat doch noch Stiefel gebracht. Winter, nimm dich in Acht.

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