Macon (Georgia)
03. Oktober
Ich lächle mich durchs Land. Ich lächle immer dann, wenn ich mein Gegenüber nicht verstehe. Manchmal nicke ich auch und brumme dabei zustimmend, weil ich glaube, dass das gut ankommt. Ich lächle, ich brumme, ich nicke, ich bin ein Wackeldackel, ich bin Mona Lisa, aber hin- und wieder passiert es, dass plötzlich mitten im Vortrag eine Pause entsteht, weil mein Gesprächspartner mir gerade eine Frage gestellt hat. Das trifft mich immer unvorbereitet. Die Menschen sagen es nicht, aber ich spüre, was sie denken. Sie denken, vor ihnen stehe jemand mit bedächtiger Auffassung. Sie sehen mich an wie jemanden, mit dem man Mitleid hat.
In den ersten Tagen hatte ich noch darum gebeten, langsamer zu besprechen, aber dann sind die Leute in einer Art Slow-Motion-Modus gefallen; das machte es nicht besser. Ich könnte mich rächen und sie fragen, ob sie deutsch sprechen. Aber ich traue mich nicht. Stattdessen lege mir später im Kopf die Sätze zusammen, die ich hätte sagen können. Ich lächle, ich mache mich lächerlich.
Übrigens:
Das Problem mit der Power-Brake war kein Problem mit der Power-Brake. Es war die Automatik. Ich dachte: Zwei Füße, zwei Pedale. Links für die Bremse, rechts fürs Gas. Ich habe mich geirrt, ich muss ganz von vorne anfangen. God bless America.
American way of life.
Haha, immer schön mit dem linken Fuß auf die „Kupplung“ getreten.
Och – bei dieser Reise fange ich an zu träumen…. Mein letzter Besuch im Land der „unbegrenzten“ Möglichkeiten ist nun schon fast vier Jahre her und das Heimweh kommt wieder hoch. Kann es etwas schöneres geben, als mit eingeschaltetem Tempomat mit 55 bzw. 65 mph über einen endlos scheinenden Highway zu rollen und die Landschaft an sich vorbeiziehen zu lassen.
Da kommen Erinnerungen hoch an Begegnungen mit netten, hilfsbereiten Menschen aller Couleur – von Obdachlosen über Hobos und Mittelstandsbürgern bis zu den Reichen – wir haben auf unseren Reisen viele unvergessliche Begegnungen mit Amerikanern gehabt, die wir nicht missen möchten und die wünsche ich Ihnen auch.
Wenn ich Sie nach einigen Tagen mit einem Lächeln fragen würde „How are you?“, kenne ich schon Ihre Antwort: Thanx, I’m fine“ 🙂
Mit Vergnügen werde ich den weiteren Verlauf Ihrer Reise verfolgen.
Wenn ich die Tagebucheinträge lese, überkommt mich direkt wieder die Aufregung.
Natürlich positive Aufregung, aber ich habe auch ein wenig Angst, dass ich schon in den ersten Wochen wieder nach Hause fliegen „will“…
Ich werde am 1.November für ein Jahr nach Canada gehen- Work and Travel.
Und da ich noch ein wenig Zeit habe, die ich sowieso brauchen werde, um die restlichen Besorgungen zu machen, bin ich auf die nächsten Tagebucheinträge sehr gespannt:)
Weiter so;)
Die Powerbrake mit links – alle Achtung 😉
Man tut, was man kann.