Macon 2

Macon 2

04. Oktober

Ich bin neu in der Stadt; das Visitor Centre lud mich ins Allman-Brothers-Band-Museum ein. Es war gut gemeint, aber ich kannte die Gruppe nicht, deswegen habe ich später im Internet nochmal nachgelesen. Das Rollings Stone Magazine listet die Allmans auf Platz 52 der 100 größten Künstler aller Zeiten auf; Teil der Rock and Roll Hall of Fame sind sie seit 1995. Der Druck war also groß. Im Museum, das in Wirklichkeit das Haus ist, in dem die Band ihre erfolgreichsten Songs schrieb, empfing uns ein schrankbreiter Typ, der aussah, als hätte er sein Leben lang selbst auf der Bühne gestanden, er  dürfte einer der größten Allman-Brothers-Fans sein. Er wusste alles über die Band, ich wusste nichts, ich hatte vor Ankunft im Auto meine Begleiterin gefragt, ob es sich um weiße oder schwarze Musiker handelt. Später wollte ich den größten Fan  fragen, ob die Band noch existiert. Ich dachte, eine kleine Frage bekunde Interesse. Ich wollte mitreden. Aber das hätte alles noch schlimmer gemacht. Gestern im Auto habe ich meine Begleiterin gefragt, wann Little Richard gestorben sei; auch Richard stammt aus Macon – er lebt noch.

Der größte Fan schwieg sehr lange, als ich seine Frage verneinte, ob ich die Songs „Please call home“ oder „Blue Sky“ kenne. Er guckte ungläubig. Er zählte eine Reihe von Musikern auf; ich hatte die Namen noch nie gehört. Er wurde immer stiller.  Vermutlich gab ich ihm Rätsel auf. Zum Abschied kaufte ich einen Allmann-Brothers-Aufkleber. Ich wollte irgendwas tun. Ich glaube,  er sah mich traurig  an.

http://www.thebighousemuseum.com
hippie macon

Und jetzt: Werbung!

Für Macon.

Der erste Eindruck: Bloß weg.
Der zweite Eindruck: Augen zu und durch.
Dann: Bedenken beiseite geschoben. Geblieben. Gute Entscheidung.

Eine Stadt, die Musiker wie Little Richard, Ottis Redding, Randy Crawford – und The Allman Brothers Band hervorgebracht hat, macht etwas richtig.

wingate

Blue Sky.