Dumas (Texas)
10. November
Ich lebe noch. Trotz Erdbeben in Fort Worth. Trotz Motorschaden.
Und es ist tatsächlich wahr. Es gibt noch eine Region in dieser Welt ohne Internet: Texas.
Da verdient das Land Millionen mit Öl – am armen Blogger aber wird gespart. Dennoch – oder gerade deswegen: Bin unverschämt gut ausgeruht; habe eine wunderbare Zeit verbracht.
Zum neuen Wagen – jetzt Marke: Chevrolet. Coolnees: Fehlanzeige. Der alte Wagen: Schrott.
Zum Erdbeben: Nichts Großes. Kommt hier so häufig vor wie die Post. 6 Mal in den vergangenen 7 Tagen. 9 Mal im vergangenen Monat; ist so etwas wie ein Muss.
Getroffen zuletzt:
Die wunderbare Charlyn – und ihren Bruder A. L. – beides waschechte Texaner, beides zauberhafte Menschen.
Charlyn hat vor zwei Jahren ihren Mann verloren; verkaufte im Anschluss Haus und Hof mit der Idee, künftig in einem Wohn-Trailer durch die Welt zu reisen. Ihr Bruder A. L. war bis zu seiner Pensionierung Zahnarzt; kämpft heute gegen den Krebs und schlägt sich dabei tapfer. Charlyn hat mich quer durch Texas begleitet; hat mich Freunden und Freundesfreunden vorgestellt;
A. L. hat uns beherbergt, hat uns bekocht. Hatte ich schon gesagt, wie sehr ich den beiden dankbar bin? Tiefe Verbeugung.
Nicht J. R. aber A. L. und Charlyn. Die Geschwister stammen aus Dumas, Texas. Charlyn habe ich das erste Mal in Englischhausen getroffen – um mal wieder etwas Werbung für meinen Lieblingssprachkurs zu machen. Kriege ich übrigens nicht bezahlt; Glaubensfrage.
Das ist Jerry. Wenn er nicht gerade Gitarre spielt, verdient er sein Geld an der Börse. Investmentbanker hat man sich auch anders vorgestellt.
Ein Ossi unter Texanern.
Gelernt habe ich:
Alle Klischees über Texas stimmen.
Ranches.
Ölfelder.
Cowboys.
Rinderherden.
Waffen.
Republikaner.
Langhörner.
Barbecue.
Bier.
Das Land ist weit, sehr weit. Und die Menschen, die dort wohnen, sind stolz darauf.
Sie haben ein handfestes Problem mit Obama; sie verehren stattdessen Bush, den Alten; den Jr. nennen sie „sick“. Das Erschütternde dabei: Texaner sind ausgesprochen nett, aufgeschlossen, höflich, freundlich – ein Rätsel, wie die das mit der Kurz- und Weitsichtigkeit hinbekommen.
Texas ist anders. Texas ist wundervoll. Hinfahren. Dringend.
Aus aktuellem Anlass hier so etwas wie die Hymne der Texaner:
„When I die“ (Tanya Tucker)
I don’t know if they let cowboys in
If they don’t just let me go to Texas, Boy!
Texas is as close as I’ve been.New York couldn’t hold my attention
Detroit City couldn’t sing my song
If tomorrow finds me busted flat in Dallas
I won’t care, ‚cause at least I’ll know I’m home.When I die I may not go to heaven
I don’t know if they let cowboys in
If they don’t just let me go to Texas, Boy!
Texas is as close as I’ve been.I’d ride through all of Hell and half of Texas
Just to hear Willie Nelson sing a country song
Beer just ain’t as cold in old Milwaukee
My body’s here, but my soul’s in San Antone.When I die I may not go to heaven
I don’t know if they let cowboys in
If they don’t just let me go to Texas, Boy!
Texas is as close as I’ve been.When I die I may not go to heaven
I don’t know if they let cowboys in
If they don’t just let me go to Texas, Boy!
Texas is as close as I’ve been.