Acoma Pueblo (New Mexico)
16. November
Es sollte mein letzter Tag in New Mexico sein; das Beste zum Schluss, dachte ich, ich wollte zu den „White Sands“, eine große Düne im Süden des Landes, es kam anders. Gesehen habe ich stattdessen: Die Rent-a-Car-Enterprise-Station in Rio Rancho; den Big-O-Tire-Händler in Rio Rancho, die Enterprise-Rent-a-Car-Station in Albuquerque, die National-Rent-a-Car-Station in Albuquerque. Andere machen Urlaub; ich schaue mir die Auto-Verleihstationen der Staaten an, ich kenne sie inzwischen alle; außerdem fahre wieder einen neuen Wagen.
Der Grund diesmal: ein kaputtes Rad. So kaputt, dass der Reifenhändler sich nicht an eine Reparatur traute und mich zu Enterprise schickte; von Enterprise hatte ich den Wagen in Texas übernommen; Enterprise schickte mich zum nächsten Reifenhändler; der Reifenhändler sagte, dass er nichts ohne Einwilligung von National tun könne; von National hatte ich meinen ersten Wagen in Georgia. Und so ging es immer weiter, sie schickten mich von einem Ende der Stadt zum nächsten, es war wie bei dem Spiel „Reise nach Jerusalem“ – immer zog mir jemand kurz vor Schluss den Stuhl weg. Und die Zeit ran, ran wie der Sand einer Düne.
Niemand ist verantwortlich für einen Motorschaden, es kann niemand etwas für ein kaputtes Rad. Aber langsam verliere ich die Geduld. Am Morgen noch wollte ich zu den Whites Sands, am Ende hieß es: Zurück auf Los. Die Frau, die mir den neuen Wagen aushändigte, wollte mir eine Freude machen, sie gab mir ein Upgrade.
Man erstes Auto war ein Toyota Corolla, mein zweites ein etwas größerer Chevrolet, mein drittes ist wieder ein Chevrolet – noch eine Klasse höher.
Wenn das so weitergeht, fahre ich in wenigen Tagen einen Truck.
Ich bin so kleinlich.
Statt White Sands. . .
. . . Silberpfeil auf amerikanisch. Ein Freund stellte mir das Foto oben zur Verfügung. Er sagte zu der ganzen Geschichte: „Perhaps this is meant to be.“ Ganz sicher hat er recht.
Und jetzt: Werbung!
Für Acoma Pueblo!
Die Acoma sind ein Stamm der Pueblo Indianer – ihre Hauptsiedlung liegt auf einer Mesa, 120 Meter über der Steppe. Sieben bis 14 Familien leben noch dort (saisonabhängig) – ohne Elektrizität, ohne Herd, ohne fließend Wasser. Es ist eines der letzten Indianerdörfer in New Mexico – und wer sich dafür interessiert: Ein Besuch auf eigene Faust ist zwar nicht möglich, doch man kann eine Tour buchen. Sie dauert etwa anderthalb Stunden- und kostet 23 Dollar.
Infos unter: www.acomaskycity.org/home.html?pgid=1
Zeitreise: Acoma-Land. So still, so schön. Weil die meisten Häuschen nicht über Toiletten verfügen, gibt’s Dixie-Clo’s. Mit dem Verkauf von Schmuck und Geschirr verdienen sich die Indianer ein Zubrot.
Außerdem:
Eine meiner Hauptbeschäftigungen der vergangenen Tage: In mexikanischen Supermärkten gucken und essen gehen. Sehr bunt, sehr lebhaft, sehr anders. Eine gute Adresse dafür ist:
Pro-Ranch-Market. Gibt’s in verschiendenen Staaten.
Infos: www.prosranch.com
und:
Blick auf die Sandia-Mountains; von meiner Leih-Wohnung in Rio Rancho.
Was sonst noch geschah:
Christel und Helmut B. aus Rostock schreiben:
„Es ist nichts Besonderes, was Du unternimmst. Wir haben bereits drei USA-Reisen absolviert. . . die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit haben uns manchmal beschämt, wenn wir an Deutschland dachten.“
Freundlichkeit. Gutes Stichwort.
Leute gibt’s….
Liebe Marion, ich finde schon, dass es etwas Besonderes ist, was Du unternimmst. Ich lese Deinen Blog und den sonntäglichen Artikel voller Freude und manchmal mit Schmunzeln.
Was die „Freundlichkeit“ der Amerikaner betrifft: man verwechselt sie halt leicht mit Oberflächlichkeit.